Imprägnier-Öle schützen das Holz von innen

Das Ölen von Holz ist die ursprünglichste Methode und lässt die Oberfläche in einer natürlichen, matten Optik und Haptik erscheinen. Unsere Öle ziehen tief in das Holz ein, füllen die Poren und schützen das Holz zuverlässig von innen. Sie bilden keine Oberflächenschicht, sondern stellen vielmehr eine offenporige Imprägnierung dar. Der Glanzgrad ist eher niedrig und die Anfeuerung hoch: Die Maserung und natürliche Farbe des Holzes werden kernig hervorgehoben. Es entspricht etwa der Farbe einer unbehandelten Holzoberfläche, wenn sie nass ist. Unsere Imprägnieröle sind sogenannte Blends: Eine Mischung aus verschiedenen modifizierten pflanzlichen Ölen wie dem Leinöl, dem Holzöl und dem Sonnenblumenöl. Diese Blends gibt es in verschiedenen Festkörper-Anteilen: In der Medium-Solid-Variante und in der High-Solid-Variante.

High-Solid

Bei dem OLI-NATURA HS Profiöl steht das Kürzel »HS« im Produkt-Namen für 100% High-Solid: Es sorgt mit nur einem Ölauftrag für eine hundertprozentige Holzsättigung und ist lösemittelfrei. Damit verdunstet nichts, was anschließend wieder ersetzt werden muss. Deshalb verbleiben nach Aushärtung auch 100 % des Öls im Holz und sorgen damit für eine hervorragende Holzsättigung und Widerstandsfähigkeit. Wegen des hohen Festkörperanteils ist es aber auch »träger« in der Verarbeitung und muss daher am besten mit einem Pad per Hand oder mittels Poliermaschine in das Holz einmassiert werden. Nur so wird eine maximale Holzsättigung erreicht und das Öl kann seine volle Stärke ausspielen.

Medium-Solid

Das OLI-NATURA Projektöl und das OLI-NATURA Yacht & Teaköl sind Medium-Solid Öle. Um das Penetrationsverhalten des Öls zu optimieren, wird noch hochreines Isoparaffin in medizinischer Qualität hinzugegeben. Damit wird das Penetrationsverhalten des Öls optimiert. Dieser Isoparaffin-Anteil dient als »Transporteur«: Das Öl ist damit deutlich dünnflüssiger, zieht wesentlich besser in das Holz ein und macht es in der Anwendung sehr unkompliziert. Nach dem Auftragen des Öls verflüchtigt sich das Isoparaffin, sodass 60 % des Öls im Inneren des Holzes aushärten. Für normal beanspruchte Möbel wird mit einem Ölauftrag eine ausreichende Grundsättigung erzielt. Um eine höhere Holzsättigung und damit eine höhere Widerstandsfähigkeit zu erreichen, empfiehlt sich bei stärker beanspruchten Flächen wie Tischplatten ein Zweitauftrag.

Generell gilt

Die Saugfähigkeit des Holzes richtet sich nach der Art und Beschaffenheit des Holzes, nach der Arbeitsweise des Anwenders und nach dem Holzschliff. Generell gilt:

  • Das, was das Holz aufnimmt, das muss es auch bekommen.
  • Das, was das Holz nicht aufnimmt, das muss noch nass wieder abgenommen ­werden.


Wird der Überschuss nicht abgenommen, bleibt das Öl als klebriger Film auf der Oberfläche stehen und es kommt im besten Fall zu einer deutlichen Trockenverzögerung.

Zugleich muss die Schutzwirkung durch gelegentliches Nachölen immer wieder aufgefrischt werden. Oberflächliche Kratzer oder Beschädigungen legen in einer geölten Holzoberfläche kein ungeschütztes Holz frei, da das Öl das Holz von innen schützt. Feine Macken oder Kratzer lassen sich somit auch auf einfache Weise reparieren: die Stellen einfach anschleifen und nachölen. Ein möglicher Farbunterschied egalisiert sich mit der Zeit. 

HINWEIS ZUR SELBSTENTZÜNDUNGSGEFAHR!

Besonderes Augenmerk gilt ölgetränkten Lappen und Tüchern, die sich durch Wärmestau selbst entzünden können. Denn natürlich trocknende Öle härten durch die Aufnahme von Luftsauerstoff aus. Dabei entsteht Wärme, die normalerweise an die Umgebung abgegeben wird und völlig ungefährlich ist. In ölgetränkten und zusammengeknüllten Lappen, Tüchern, Pads oder Schwämmen kann die Wärme jedoch nicht entweichen, sodass sie sich im ungünstigsten Fall selbst entzünden können. Ölige Tücher oder Lappen sollten Sie daher niemals achtlos liegen lassen, sondern mit Wasser durchnässt im Freien aufhängen und trocknen lassen. So behandelt können sie nach dem Trocknen ohne Gefahr entsorgt werden. Alternativ können ölgetränkte Lappen und Schwämme auch unter Wasser aufbewahrt oder in einem luftdicht verschließbaren Gefäß vorübergehend gelagert werden.